Mit der Berufung der irischen Präsidentin Mary Robinson zur Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte hat UN-Generalsekretär Kofi Annan einen spektakulären und politisch bemerkenswerten Akzent gesetzt. Die Generalversammlung hat die Ernennung am 17. Juni bestätigt. Die neue Kommissarin wird ihr Amt Mitte September antreten - wenige Monate vor dem Beginn des Jahres 1998, an dessen Ende sich die Annahme der ›Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte‹ durch die seinerzeit in Paris tagende Generalversammlung der Vereinten Nationen zum fünfzigsten Male jähren wird. Die Menschenrechtsdeklaration, wiewohl dem rechtlichen Charakter nach lediglich eine nicht-bindende Empfehlung, wurde zum Ausgangspunkt der Entfaltung eines vielfältigen, verzweigten Menschenrechts- ›Instrumentariums‹. Nachstehend soll im Vorfeld des Amtsantritts von Frau Robinson und des Jubiläumsjahres aus der Perspektive des Praktikers ein Blick auf den Stand der im Rahmen der Weltorganisation geführten Diskussion über die Menschenrechte geworfen werden.