Im vergangenen Jahr waren wir Zeugen einer alarmierenden Folge von internationalen Krisen und mussten wir erleben, dass die Bemühungen um eine ganze Reihe von äußerst wichtigen internationalen Problemen an einem toten Punkt angelangt waren. Die Vereinten Nationen selbst waren nicht imstande, die hilfreiche und entscheidende Rolle zu spielen, die ihnen die Charta zweifellos zugedacht hat. Ich werde in diesem meinem ersten Jahresbericht an die Generalversammlung daher von der üblichen Praxis abweichen, einen Überblick über die weit ausgreifende und vielfältige Arbeit der Vereinten Nationen zu geben, und mich statt dessen mit der zentralen Frage befassen, wie weit die Vereinten Nationen imstande sind, den Frieden zu erhalten und als Forum für Verhandlungen zu dienen. Ich werde versuchen, die Schwierigkeiten zu analysieren, die dabei offensichtlich auftreten und die mit Widersprüchen zwischen den nationalen Zielen und den Zielen der Charta sowie mit der heutigen Tendenz zusammenhängen, bei der Verfolgung der für lebenswichtig gehaltenen Interessen, Ansprüche oder Wünsche das Heil in der Konfrontation, der Gewaltanwendung und sogar im Krieg zu suchen.