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Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen muß reformiert werden Für eine neue globale Umweltarchitektur

Der institutionelle Rahmen globaler Umweltpolitik stellt sich heute als komplexe und zugleich fragmentierte Architektonik von diversen UN-Organen, autonomen Regimen und einer Vielzahl zwischenstaatlicher Ausschüsse und Arbeitsgruppen dar. Viele dieser Organe sind mit Einzelaspekten der Umweltpolitik wie biologische Vielfalt, Wüstenbildung oder Klimaschutz befaßt, die wenigsten verfolgen echte Querschnittsaufgaben. Die Folge ist ein weitgehend unkoordiniertes System paralleler Prozesse mit zahlreichen Ineffizienzen, Profilüberschneidungen und Synergieverlusten. Dieser Situation steht eine Phalanx ungelöster und wachsender Umweltprobleme gegenüber. Einige Regierungen haben bereits in der Vergangenheit wiederholt eine Institutionenreform bis hin zur Schaffung einer neuen Weltumweltbehörde gefordert. Vor zwei Jahren ist eine dynamische Bewegung entstanden; zwei bislang parallel verlaufende Reformprozesse wurden politisch angestoßen. Der vorliegende Artikel behandelt Aussichten, Chancen und Risiken dieser Initiativen im Kontext der aktuellen Debatte über die Reform des Systems der Vereinten Nationen in toto und versucht darüber hinaus, auch neue horizontale politische Steuerungsformen wie Partnerschaften und Politiknetzwerke, Koalitionen von ›willigen‹ Staaten und Vorreiterlösungen einzubeziehen.

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