Als Japan Ende 1956 Mitglied der Vereinten Nationen wurde, erfüllte sich nicht nur für die Regierung, sondern auch für die meisten Japaner ein langgehegter Wunsch. Die Aufnahme in die UN wurde als ein weiterer Schritt auf dem Wege der Reintegration Japans in die westlich geprägte Weltgemeinschaft gesehen. Viele Japaner verbanden mit der Aufnahme auch die Hoffnung, daß in Zukunft die Weltorganisation für Japans Sicherheit sorgen werde und damit das innenpolitisch höchst umstrittene Japanisch-amerikanische Sicherheitsabkommen wie auch die japanische Wiederaufrüstung rückgängig gemacht werden könne. Die konservative (›liberaldemokratische‹) Regierung unterstützte solche Hoffnungen durch das Versprechen einer UN-zentrierten Außenpolitik und das Angebot, als Brücke zwischen Asien und den westlichen Ländern zu dienen.