Fast unmittelbar vom Zeitpunkt ihrer Gründung an hoben die Vereinten Nationen das Thema ihrer eigenen Reform in schöner Regelmäßigkeit immer wieder auf ihre Tagesordnung. Seitdem schlägt sich die Weltorganisation mehr oder weniger erfolgreich durch – und das im großen und ganzen ohne durchgreifende Reformen. In der Tat erwies sie sich als beständiger, als man es ihr zugetraut hätte. In gewisser Weise erinnern ihre Leitgedanken an die ungeschriebene britische Verfassung, unter der die allgemein akzeptierten Grundregeln sich so auswirken, daß je nach Bedarf die eine oder andere Institution allmählich verschwindet, während anderen Ämtern neue Aufgaben zugewiesen werden oder gänzlich neue Einrichtungen erstehen.