Im letzten Jahr haben wir die Bilanz eines halben Jahrhunderts UN-Geschichte gezogen. Der Stein, den wir wie Sisyphus den Berg hinaufschleppen, scheint immer wieder ein Stuck zurückzurollen. Das darf uns nicht entmutigen. Es bleibt unsere Verantwortung, dem gerecht zu werden, was wir anläßlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Weltorganisation feierlich bekräftigt haben: den Frieden zu wahren und Menschen in Not und Armut zu helfen. Sie, Herr Präsident, haben uns allen für diese 51. Generalversammlung eine Mahnung mit auf den Weg gegeben: Wir müssen über den Horizont unserer nationalen Grenzen hinaus denken und handeln! Wir dürfen nach den Versprechungen des Jubiläumsjahres jetzt nicht in Routine und Rituale zurückfallen. Die Vision einer friedlicheren und gerechteren Welt darf nicht verlorengehen. Diese Weltorganisation muß das Weltgewissen bleiben! Wer sonst als dieses Forum sollte denn darüber wachen, daß nicht gemordet und gefoltert wird, daß Flüchtlinge mit dem Notwendigsten versorgt werden und unsere Kinder Schutz und Fürsorge bekommen?