Die Flüchtlingsströme sind in den vergangenen Jahren und Monaten dramatisch angewachsen. Weit über 10 Millionen Flüchtlinge gibt es gegenwärtig auf der Welt. Allein in Somalia halten sich eineinhalb Millionen Flüchtlinge aus Äthiopien auf, von denen 765 000 in Lagern untergebracht sind, deren Versorgung infolge des durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Golfregion verursachten Ölmangels in Somalia aufs äußerste gefährdet ist. In Pakistan hat die Zahl der Flüchtlinge aus Afghanistan inzwischen ebenfalls die Millionengrenze überschritten. Etwa 100 000 Flüchtlinge sind in diesem Jahr aus dem Tschad in Kamerun eingetroffen. Mehr als 13 000 Menschen sind jüngst aus El Salvador geflohen. Der Flüchtlingsstrom aus Indochina ist zwar erheblich zurückgegangen, aber er ist noch nicht versiegt; obgleich seit 1975 über 500 000 Indochinesen mit Hilfe des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) in ein Drittland weitervermittelt werden konnten, warten in den Lagern Südostasiens noch immer mehr als 170 000 Menschen auf eine neue Heimat. Und dies sind nur einige der gegenwärtigen Krisengebiete.