Erst beinahe drei Jahrzehnte nach dem Ende des von den Roten Khmer (Khmer Rouge) an der Bevölkerung Kambodschas begangenen Völkermords ist es nach zähen Verhandlungen zwischen den UN und Kambodscha gelungen, ein hybrides Tribunal zur Aburteilung der Hauptverantwortlichen des Pol-Pot-Regimes einzurichten. Mittlerweile wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet und seit Ende 2007 befinden sich fünf Personen in Untersuchungshaft. Allerdings erweisen sich die Kompromisse, die eingegangen werden mussten, um das Tribunal auf den Weg zu bringen, als für seine weitere Arbeit hinderlich. Insbesondere die ungewöhnlich starke Betonung der nationalen Komponente hat das Tribunal in seinem ersten Jahr mit Problemen konfrontiert.