Als im Herbst 1996 im Sicherheitsrat turnusgemäß die Empfehlung an die Generalversammlung zur Wahl des Generalsekretärs der Vereinten Nationen anstand, signalisierten die Vereinigten Staaten, daß ihnen eine Wiederwahl des Ägypters Boutros Boutros-Ghali nicht genehm war. Sie scheuten auch vor der Einlegung des Vetos gegen Boutros-Ghali nicht zurück. Da sich die Verhandlungen festgefahren hatten, berief der damalige Präsident des Sicherheitsrats, Italiens Botschafter Paolo Fulci, eine Reihe von Treffen hinter verschlossenen Türen ein, um die Krise in den Griff zu bekommen. Wie Fulci berichtet, kamen alle 15 Staatenvertreter zu später Stunde zusammen, um einen Ausweg aus der Sackgasse zu finden. Einziger ernstzunehmender Mitbewerber Boutros-Ghalis war Kofi Annan aus Ghana, zu diesem Zeitpunkt als Untergeneralsekretär für die Hauptabteilung Friedensoperationen im UN-Sekretariat verantwortlich.