Kofi Annan ist der siebente Generalsekretär der Vereinten Nationen – aber der erste, der aus dem UN-System selbst kommt. Bei seiner Wahl galt dieser Karrieresprung als ungeheuerlich, institutionell wie persönlich. Inzwischen wird darüber mit einer Selbstverständlichkeit gesprochen, als redete man über den Wechsel der Jahreszeiten: Mal wird ein Botschafter Generalsekretär, mal ein Außenminister, dann wieder ein UN-Bediensteter. Tatsächlich entfaltete die Abweichung von der jahrzehntealten Regel im Innern der Weltorganisation jedoch eine nicht zu unterschätzende Langzeitwirkung: Die gläserne Decke zwischen Untergeneralsekretär und Generalsekretär einstürzen
zu sehen, beflügelt die Phantasie zumindest der Ehrgeizigen.