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"Making Migration Work for All": Bericht des UN-Generalsekretärs

UN-Generalsekretär António Guterres hat am 11. Januar 2018 seinen Bericht "Making Migration Work for All" vorgestellt. Der Bericht gilt als wichtige Grundlage für die Erarbeitung des Globalen Pakts für eine sichere, geordnete und reguläre Migration, der im Jahr 2018 beschlossen werden soll. Guterres unterstreicht in seinem Bericht, dass weltweite Mobilität trotz zahlreicher großer Herausforderungen grundsätzlich einen positiven Beitrag sowohl für Migrantinnen und Migranten als auch die Aufnahmeländer leisten kann.

Menschenmenge von Migrantinnen und Migranten
Migrantinnen und Migranten warten auf ihre Registrierung in Berlin. (Foto: UNICEF/Ashley Gilbertson VII)

UN-Generalsekretär António Guterres hat am 11. Januar 2018 seinen Bericht "Making Migration Work for All" vorgestellt. Der Bericht gilt als wichtige Grundlage für die Erarbeitung des Globalen Pakts für eine sichere, geordnete und reguläre Migration (Global Compact for Safe, Orderly and Regular Migration), der im Jahr 2018 beschlossen werden soll. Guterres unterstreicht in seinem Bericht, dass weltweite Mobilität trotz zahlreicher großer Herausforderungen grundsätzlich einen positiven Beitrag sowohl für die Migrantinnen und Migranten als auch die Aufnahmeländer leisten kann.

Migration als Motor für wirtschaftliches Wachstum

So schreibt Guterres in dem Bericht, dass die bessere Steuerung von Migration eine der dringlichsten und größten Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit sei, verweist ansonsten aber vor allem auf die positiven Auswirkungen von Migration. Er sieht Migration als ein Motor für wirtschaftliches Wachstum, für Innovation und nachhaltige Entwicklung, der Millionen von Menschen neue Hoffnungen geben könne. Entsprechend fordert der UN-Generalsekretär, sich wieder stärker auf die Chancen von Migration zu besinnen. Gleichzeitig macht er in seinem Bericht deutlich, dass die massenhafte und häufig durch Konflikte oder humanitäre Situationen erzwungene Migration von Menschen gerade in den vergangenen Jahren einen Schatten auf die eigentlich positiven Seiten von Mobilität werfe. Die von dieser Form der Migration betroffenen Menschen handelten oft aus Verzweiflung und gehörten zu den verletzlichsten Gruppen.

Making Migration work for All

Hier kann der Bericht des UN-Generalsekretärs in englischer Sprache heruntergeladen werden, hier gibt es die deutsche Übersetzung des Berichts. Hier finden Sie die Pressemitteilung des UN News Centre.

Global Compact on Safe, Orderly and Regular Migration

Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben sich im September 2016 auf einem noch von Guterres' Vorgänger Ban Ki-moon einberufenem Gipfel in New York auf die Erarbeitung eines Global Compact on Safe, Orderly and Regular Migration verständigt, der die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Migration regeln soll und zum Beispiel mehr legale Möglichkeiten der Arbeitsmigration schaffen soll. Der Bericht des Generalsekretärs gilt als wichtige Grundlage für den Global Compact.

Konkret empfiehlt Guterres den UN-Mitgliedstaaten in seinem nun vorgelegten Bericht, sich bei den Verhandlungen insbesondere auf die folgenden vier fundamentalen Punkte zu konzentrieren:

1) Die grundlegende Herausforderung sei es, den positiven Nutzen (benefits) von Migration zu vergrößern anstatt sich lediglich von Risiken treiben zu lassen. Es gebe klare Belege dafür, dass Migration insgesamt - trotz zahlreicher Herausforderungen - aus wirtschaftlicher als auch sozialer Sicht grundsätzlich positiv sowohl für die Migrantinnen und Migranten als auch für die Aufnahmeländer sei.

2) Die Rechtsstaatlichkeit müsse in allen Bereichen gestärkt werden. Dies erfordere, dass Migrantinnen und Migranten die Notwendigkeit legaler Wege der Migration respektierten, vor allem aber auch, dass Regierungen weltweit legale Wege der Migration öffnen müssen. Außerdem müssten jederzeit uneingeschränkt die Menschenrechte gelten.

3) Staaten und Einwohnerinnen und Einwohner hätten ein legitimes Interesse an der Sicherung von Grenzen und daran, darüber zu entscheiden, wer in das Land einreise und im Land bleiben dürfe. Maßnahmen, die dagegen gerichtet sind, Migration grundsätzlich zu verhindern, seien jedoch kontraproduktiv. Sie verstärkten die Verletzlichkeit von Migrantinnen und Migranten. Vielmehr brauche es ein Sicherheitsverständnis, welches die Staaten, die allgemeine Öffentlichkeit sowie die Migrantinnen und Migranten einschließe.

4) Miration dürfe kein Akt der Verzweiflung sein, sondern Migration funktioniere dann für alle am besten, wenn Menschen aus freiem Willen selbstbestimmte und gut informierte Entscheidungen für eine legale Migration treffen könnten. Dies sei gerade in den vergangenen Jahren zunehmend oft nicht der Fall gewesen. Daher müssten alle entwicklungs- und sicherheitspolitischen Möglichkeiten genutzt werden, um sicherzustellen, dass die humanitäre Situation nirgendwo Menschen in die Migration zwinge, ohne dass sie ausreichend selbstbestimmte Kontrolle über den Prozess hätten.


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