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Bericht der DGVN-Jugenddelegierten auf der COP 23

Laura Mai Ehrich, DGVN-Jugenddelegierte auf der COP 23, berichtet im Folgenden über die Ereignisse auf der Klimakonferenz in Bonn und ihre Ergebnise.

Ich bin 25, studiere Politikwissenschaften in Bonn mit Schwerpunkt auf Umwelt- und Entwicklungspolitik. Vor der COP 23 habe ich den Jugendklimagipfel, die COY mitorganisiert. In der zweiten COP-Woche war ich gemeinsam mit Rebecca und Kai als DGVN-Beobachterin vor Ort. Das war mir eine große Ehre, da ich die Klimaverhandlungen schon viele Jahre immer mal wieder am Rande mitverfolgt habe, und nun, bei dem Klimagipfel in meiner eigenen Stadt das erste Mal selbst dabei sein konnte.

Da damit gerechnet wurde, dass das Pariser Klimaschutzabkommen nach seiner Verabschiedung 2015 viele Jahre zum Inkrafttreten brauchen würde, wurden die Vertragsstaaten aufgefordert, ihre Klimaschutzpläne (nationally determined contribution = NDCs) nur erstmalig für 2020-2025 zu formulieren. Die genauen Regularien, wie mit den nationalen Klimaschutzplänen umgegangen werden, sind nämlich noch gar nicht ausgearbeitet und sollen erst nächstes Jahr verabschiedet werden. Die diesjährige Klimakonferenz diente also der Ausarbeitung dieses Regelwerkes. Es war eine vorrangig technische Konferenz, auf der an vielen Details gearbeitet wurde.

Überraschenderweise trat das Pariser Abkommen jedoch schon Ende 2016 in Kraft, so dass sich nun auch die Frage auftat, welche Klimaschutzanstrengungen denn nun bis 2020 noch unternommen werden können und sollen. Vor allem eine Gruppe ambitionierter Entwicklungsländer (like-minded developing countries = LMDC) hat versucht, auf der diesjährigen Konferenz aus diesem Thema einen eigenen Tagesordnungspunkt zu machen, was jedoch von Deutschland und anderen Industriestaaten als unnötige Konfrontation gesehen wurde. Da das verlängerte Kyoto-Protokoll noch bis 2020 gilt, haben viele Industriestaaten bereits Emissionsreduktionsverpflichtungen bis 2020 und sehen es deshalb als vergebene Kraft, parallel unter dem Pariser Abkommen noch Reduktionsbemühungen vor 2020 zu besprechen. Trotzdem wird das Thema im nächsten Jahr weiter diskutiert werden.