Menü

Gemeinsame Strategie gibt der EU-Außenpolitik Profil Für ein neues Verhältnis Brüssels zu den Vereinten Nationen

An der Schwelle zum 21. Jahrhundert hatte sich die Europäische Union (EU) ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Neben der Vollendung des Binnenmarkts und der Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion ist mit den Verträgen von Maastricht und Amsterdam auch die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) zum festen Bestandteil des europäischen Integrationsprozesses geworden. Seit den Beschlüssen der Tagungen des Europäischen Rates von Köln im Juni 1999 und Helsinki im Dezember 1999 entwickelt sich in einem geradezu atemberaubenden Tempo innerhalb der GASP auch eine Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP), deren Kern die sogenannten Petersberg-Aufgaben bilden. Dabei handelt es sich im einzelnen um humanitäre Aufgaben und Rettungseinsätze, um friedenserhaltende Aufgaben und um Kampfeinsätze bei der Krisenbewältigung einschließlich friedensschaffender Maßnahmen. Die an zweiter und dritter Stelle genannten Aufgaben entsprechen den in der englischen Terminologie als ›peace-keeping‹ und ›peace enforcement‹ bezeichneten Maßnahmen, die sich in der mittlerweile mehr als fünfzigjährigen Praxis der Friedenssicherungseinsätze herausgebildet haben beziehungsweise im Kapitel VII der UN-Charta verankert sind und deren Durchführung vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu beschließen ist. Damit stellt sich zwangsläufig die Frage, wie sich das Verhältnis von EU und Weltorganisation künftig gestalten wird. Welche Auswirkungen haben GASP und ESVP auf die Beziehungen zu den Vereinten Nationen? Wie treten die EU beziehungsweise ihre Mitgliedstaaten in dem bedeutendsten weltpolitischen Forum auf? Wo bleibt die angestrebte Gemeinsamkeit der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik, wenn es um die Vertretung nationaler Interessen im Rahmen der Vereinten Nationen geht? Welche Maßnahmen muß die EU ergreifen, um dem Anspruch, international mit einer Stimme zu sprechen, gerecht zu werden? Dieser Beitrag versucht, Antworten auf einige dieser Fragen zu geben und Defizite aufzuzeigen. Gefordert wird eine kohärente Politik der EU in ihrem Umgang mit den Vereinten Nationen.

Preis: 0,00 €

Hier haben Sie Zugang zum vollständigen Heft als PDF.

Download

Das könnte Sie auch interessieren


  • Fast gute Freunde

    UN und EU in der FriedenssicherungFast gute Freunde

    20.06.2013
    Besprechung von: Manuela Scheuermann: VN-EU-Beziehungen in der militärischen Friedenssicherung. Eine Analyse im Rahmen des Multilateralismus-Konzepts, Staatlichkeit und Governance in Transformation mehr

  • Eine Botschaft für den Frieden: das UNLOPS

    Eine Botschaft für den Frieden: das UNLOPS

    27.04.2017
    Sekretariate internationaler Organisationen vernetzen sich zunehmend, um einen gemeinsamen Ansatz zur Friedenssicherung zu erreichen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Verbindungsbüro für Frieden und Sicherheit der Vereinten Nationen (UNLOPS)… mehr

  • UN-Friedenssicherung

    Herausforderungen an die deutsche Außen- und SicherheitspolitikUN-Friedenssicherung

    21.06.2007
    Deutschlands Beteiligung an internationalen Friedenseinsätzen steht mehr denn je im Blickfeld der deutschen Öffentlichkeit. Dieses Engagement fällt in eine Zeit, in der die UN-Friedenssicherung einen historischen Höchststand erreicht hat.… mehr

  • UN und Regionalorganisationen

    VEREINTE NATIONEN Heft 4/2008UN und Regionalorganisationen

    08.08.2008

  • Schwierige, wichtige Partnerschaften

    Schwierige, wichtige Partnerschaften

    08.08.2008
    Seit dem Ende des Ost-West-Konflikts ist die Zahl der UN-Friedensmissionen kontinuierlich gestiegen; Ausmaß und Komplexität der Einsätze haben einen Grad erreicht, der die Fähigkeiten der UN übersteigt. Die Mandate der Missionen sind in der Regel… mehr