Inmitten fortdauernder regionaler Zerwürfnisse und wirtschaftlicher und sozialer Notstände hat es im vergangenen Jahr Anlässe gegeben, bei denen sich unter den Nationen eine größere Solidarität bei der Auseinandersetzung mit schwerwiegenden Problemen von globaler Tragweite im multilateralen Rahmen der Vereinten Nationen abzeichnete. Diese Entwicklung blieb zwar begrenzt und bruchstückhaft, sie könnte jedoch weitreichende Bedeutung erlangen, da sie meines Erachtens ihren Ursprung in dem hat, was ich als einen sich vergrößernden Gemeinschaftlichkeitsfaktor in den internationalen Beziehungen bezeichnen möchte. Ich meine damit das allgemein akzeptierte Anliegen, bestimmten lebenswichtigen globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, was auch einschließt, die Voraussetzungen für eine tragfähige wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen, eine gastliche globale Umwelt zu erhalten, die gröbsten Verstöße gegen die Menschenrechte zu beseitigen, vor Landesgrenzen nicht haltmachende Bedrohungen für die Gesundheit der Gesellschaft und des einzelnen auszuräumen und letztlich vor allem den nuklearen Untergang zu verhindern. Länder der unterschiedlichsten politischen Ausrichtungen und Wirtschaftsordnungen haben damit begonnen, die Probleme einer interdependenten Welt mit neuem Pragmatismus anzugehen, wobei sie sich der Gefahren der Tatenlosigkeit bewusst sind. Dies kann eine vielversprechende Ausgangsbasis für eine umfassendere multilaterale Zusammenarbeit und für eine größere Effektivität der Vereinten Nationen sein. Es ist, als ob mitten auf gefährlicher See ein leichter, aber günstiger Wind die Segel des kleinen Bootes, in dem alle Menschen dieser Erde sitzen, erneut strafft.