Ihre Fähigkeit, neue oder gar erst heraufdämmernde Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft aufzugreifen, haben die Vereinten Nationen immer wieder unter Beweis gestellt - selbst wenn ihnen oft genug die (politischen und finanziellen) Mittel fehlten, die Probleme auch zu lösen. Erinnert sei nur an die Serie der großen Weltkonferenzen der siebziger Jahre, die sich etwa mit Fragen der Umwelt oder der Bevölkerungsentwicklung befassten. Völlig unerwartet stellt sich seit einigen Jahren ein Problem, dessen Ausmaß Staaten und Menschen erst in jüngster Zeit so recht bewusst wurde: AIDS, die erworbene Immunschwäche (Acquired Immunodeficiency Syndrome). Die zuständige Fachorganisation des Verbandes der Vereinten Nationen, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat in diesem Jahr mit ihrem ›AIDS-Sonderprogramm‹ geantwortet; die UN-Generalversammlung hat im Oktober 1987 im Plenum die internationalen Dimensionen der Pandemie erörtert und in ihrer Resolution 42/8 (Text: S.216 dieser Ausgabe) die Führungsrolle der WHO beim ›dringend gebotenen weltweiten Kampf gegen AIDS‹ bestätigt.