Menü

Neue Kampagne gegen sexuelle Gewalt von UN-Personal bei Friedensmissionen

Der Weltverband der Gesellschaften für die Vereinten Nationen (World Federation of United Nations Associations - WFUNA) hat angesichts der zahlreichen Meldungen von sexueller Belästigung und Missbrauch durch UN-Soldaten und zivile Mitarbeiter eine neue Kampagne ins Leben gerufen.

Bild der Kampagne. (Foto: WFUNA)

Der Weltverband der Gesellschaften für die Vereinten Nationen (World Federation of United Nations Associations - WFUNA) hat angesichts der zahlreichen Meldungen von sexueller Belästigung und Missbrauch durch UN-Soldaten und zivile Mitarbeiter eine neue Kampagne ins Leben gerufen. Mehr als 95 Prozent der UN-Friedensicherungskräfte sind in Missionen stationiert, die als Ziel den Schutz der Zivilgesellschaft haben. Dabei kommt es immer wieder zu Verbrechen an der einheimischen Bevölkerung. In den letzten Jahren gab es 850 dokumentierte Beschuldigungen gegen UN-Missionspersonal, die Dunkelziffer wird aber deutlich höher liegen. Die Kampagne ,,Not under the United Nations Flag“ („Nicht unter der Flagge der Vereinten Nationen“) möchte auf dieses Thema aufmerksam machen und verschiedene Akteure zusammen bringen. Dafür spricht WFUNA explizit die UN und seine Mitgliederstaaten, nichtstaatliche Organisationen und eine breite Öffentlichkeit an.

Klare Forderungen um sexuelle Gewalt von UN-Soldaten vorzubeugen und zu bestrafen

Neben der oben genannten Mobilisierung von Schlüsselakteuren, hat WFUNA zudem vier Empfehlungen formuliert:

  •          Eine neue Resolution des Sicherheitsrates verabschieden, die sexuelle Belästigung und Missbrauch definiert und die Möglichkeiten der UN stärkt, Vorfälle effektiv vorzubeugen.
  •          Ein Übereinkommen unter den UN-Mitgliedstaaten verabschieden, das die systematische Immunität von nichtuniformiertem UN-Personal bei Verstößen aufhebt.
  •          Die Einrichtung einer von den Mitgliedstaaten unabhängigen Untersuchungsmission, um Verstöße zu dokumentieren und zu untersuchen.
  •          Eine Entschädigung für Opfer von Straftaten von nichtuniformiertem UN-Missionspersonal.

Außerdem wird eine Nulltoleranzpolitik bezüglich sexueller Gewalt während UN-Missionen gefordert. Doch auch eine bessere Ausbildung und Sensibilisierung von Personal zum Thema ist unbedingt notwendig, um weitere Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.

Mehr Informationen zur Kampagne und der Möglichkeit, als Organisation die Kampagne zu unterstützen, gibt es hier:

http://www.wfuna.org/not-under-the-united-nations-flag-campaign

Hintergrundinformationen über sexuelle Gewalt in UN-Missionen sind hier zu finden:

http://www.dgvn.de/meldung/sexuelle-gewalt-schwere-vorwuerfe-gegen-blauhelme/